Kirchengeschichte Agenbachs

Bei der Grundsteinlegung der Agenbacher Auferstehungskirche Kirche am 26. März 1967 wurden eine Perlbibel, ein Satz Münzen, ein Calwer Tagblatt, ein Schwarzwälder Bote, ein Evangelisches Gemeindeblatt und je ein Pergament über die Geschichte des Dorfes Agenbach und über die Kirchengemeinde in einer Kapsel eingebaut. Darin heißt es:

 

„Agenbach mag im 13. Jahrhundert als eine der letzten Gemeinden auf der Enz-Nagold-Platte entstanden sein. Gründer waren vermutlich die Calwer Grafen. Bald muss es in den Besitz des Klosters Hirsau gekommen sein. Erstmals erwähnt wird Agenbach im Geistlichen Lagerbuch des Klosters Hirsau vom Jahre 1435. … 1534 wurde Agenbach württembergisch und evangelisch. … Kirchlich gehörte Agenbach bis 1576 zur Kirche Kentheim/Zavelstein; bis zu diesem Jahr wurden die Agenbacher in Kentheim begraben. Von da an gehörte Agenbach zum Kirchspiel Neuweiler. Seit 1860 hat Agenbach einen eigenen Friedhof. Seit 1700 weiß man von Lehrern in Agenbach. 1838 wurde das erste, 1926 das zweite Schulhaus gebaut …

 

Agenbach hat heute [1967] 270 Einwohner. Markungsfläche 1038 ha (davon 867 Wald). 33 Pendler finden außerhalb des Dorfes Arbeit. 10 Holzhauer arbeiten im Staatswald. Hier wohnt kein Handwerker; nur ein Bauer lebt von seiner Bauernarbeit allein. 33 Autos und 33 Traktoren laufen im Dorf. Wir leben im Zeitalter beginnender Automation, Weltraumflüge und der Angst um einen Atomkrieg.

 

Unser Kirchbau wird von der bürgerlichen Gemeinde unterstützt, die auch gleich eine Leichenhalle anbaut. Ein lang ersehnter Wunsch geht in Erfüllung. … Als kleine Filalgemeinde (mit 260 Gemeindegliedern) des Pfarramts Neuweiler besuchten wir seit langer Zeit die Gottesdienste in Neuweiler, zu dem noch bis 1907 die Filiale Hünerberg und Meistern gehörten, die seit dem Kirchbau in Aichelberg dorthingehören. Damals fand jede vierte Woche im alten Schulhaussaal eine Bibelstunde statt. Nachdem 1927 das neue Schulhaus stand, beging die Gemeinde jeden zweiten Sonntag Gottesdienst im Schulsaal; dort werden auch bis heute Taufen, Abendmahlsfeiern und Trauungen abgehalten.

 

1938 führte Missionar Renz als Pfarrer von Neuweiler in Agenbach sonntäglichen Gottesdienst ein; mit der Motorisierung war es den Seelsorgern dann möglich, öfter nach Agenbach zu kommen. Anfangs der 1960er Jahre tauchte der Gedanke eines eigenen Kirchbaus auf, wozu die Bürger von Agenbach Geld spendeten. 1964 wurde Herr Architekt Stockburger aus Stuttgart/Vaihingen beauftragt, einen Plan für etwa 110 Sitzplätze auszuarbeiten. Der Kostenvoranschlag von etwa 200.000.- DM wurde vom Kirchengemeinderat angenommen.

 

Gott schenke uns, dass dieser Tag auch für unsere Gemeindeglieder ein Grundstein für eine lebendige Gemeinde Christi sei. -
Der Kirchengemeinderat“